Einfacher Start im Kosovo: Standort und Service im ITP Prizren

Gute Anbindung und günstige Lage machen das Kosovo interessant für Nearshoring und Neustrukturierung von Lieferketten. Der deutsch-kosovarische Innovations- und Trainingspark ITP Prizren bietet kleinen und mittleren Unternehmen darüber hinaus eine sichere Infrastruktur, bezugsfertige Gebäude, Platz für Neubauten und eine konstruktive Netzwerk-Atmosphäre.

ITP Prizren erleichtert Start im Kosovo
Im Gespräch mit
Wolfgang Leidig
Leiter und Projektmanager der GIZ für den Innovations- und Trainingspark ITP Prizren

Herr Leidig, Ihre Aufgabe ist es ein ehemaliges Bundeswehrfeldlager mit unternehmerischem Leben zu füllen. Kein einfaches Unterfangen in Corona-Zeiten.

ITP Prizren erleichtert Start im Kosovo
40 Hektar Land bereit für Investitionen: Bezugsfertige Bürogebäude, Fabrikhallen, Mehrzweckgebäude und Wohngebäude sowie ausreichend Bauland

Ja, in der Tat. Aufgrund der Pandemie gab es strenge Ausgangssperren und internationale Investoren schränkten die Reisen ein, das hat zum einen die volle Inbetriebnahme verzögert und zum anderen die Vermarktung auf digitale Formate beschränkt. Und natürlich hat so mancher interessierte Unternehmer, national und international, Investitionsentscheidungen zunächst zurückgestellt. Unser Team schaffte es aber kreativ mit dieser ungewohnten Situation umzugehen und ermöglichte so, trotz aller widrigen Umstände, die Eröffnung und Weiterentwicklung des Parks sowie die fortlaufende Betreuung unserer Kunden.

Gleichzeitig ist Kosovo aber mit seiner günstigen Lage und Anbindung interessant für Nearshoring und die Neustrukturierung von Lieferketten geworden. Wir haben in dieser Zeit Unternehmen beraten, wie die Zeit der Pandemie für die Entwicklung und Vorbereitung neuer, vor allem digitaler Geschäftsmodelle genutzt werden kann oder für die Fortbildung der Mitarbeiter, zum Beispiel bei der Automatisierung. Schließlich geht es darum stärker und wettbewerbsfähiger aus der Pandemie zu kommen. 

Neben der Herausforderung Pandemie besteht von außen betrachtet Unsicherheit über die Rechtssicherheit im Kosovo. Sie sind seit Anfang 2019 im Kosovo, wie nehmen Sie dies wahr?

Meine Wahrnehmung ist, dass das Land erhebliche Fortschritte gemacht hat. In den letzten Jahren ist viel Positives passiert. Begleitet und beaufsichtigt von der EU ist die Angleichung an das EU Recht und seine Umsetzung weit fortgeschritten. Das zeigen die regelmäßigen EU-Anpassungsberichte. Unter anderem wurden die passenden rechtlichen Rahmenbedingungen für Investitionssicherheit geschaffen, während man gleichzeitig Bürokratieabbau betrieb.

Bemerkenswert ist auch, dass trotz Regierungswechseln stets ein roter Faden im Bereich Wirtschaftsförderung und der Investitionspolitik aufrechterhalten wurde. Sicherheitsrisiken bestehen heute, mehr als 20 Jahre nach Ende des Konfliktes, keine mehr. Das belegt auch der Abzug der deutschen Bundeswehr aus Prizren. Zudem forciert die aktuelle Regierung eine deutliche Antikorruptionsagenda. Darüber hinaus kann auch darauf hingewiesen werden, dass Kosovo im internationalen „Doing Business Ranking“ sich auf Rang 57 (2020) befindet, wobei das Land es in der Kategorie „Starting a Business“ sogar vor Kroatien oder Bulgarien und Albanien auf Platz 12 schafft. 

Welche Vorteile für ein unternehmerisches Engagement sehen Sie im Kosovo?

Für ausländische Unternehmen bietet das Kosovo ein dynamisches Wirtschaftsklima mit vielen jungen und teilweise gut ausgebildeten Fachkräften, die äußerst sprachbegabt sind. Der Export in dem europäischen Markt gestaltet sich durch Zollerleichterungen, einem Abkommen über den schrittweisen Abbau von Beschränkungen im Warenverkehr mit der EU sowie bevorzugten Status einfach. Dies übrigens auch in ganz praktischer Hinsicht.

Die Stadt Prizren ist durch eine neue Autobahn gut an die Hauptstadt Prishtina sowie Skopje in Nordmazedonien und somit auch an das europäische Autobahnnetz angebunden. Der internationale Flughafen Prishtina ist nur knapp 40 Minuten entfernt, über ihn sind die deutschen, österreichischen und schweizer Städte fast täglich in ca. 2 Stunden erreichbar. Die Adriahäfen Durres in Albanien und Bar in Montenegro sowie das griechische Thessaloniki sind in 2,5 bzw. 5 Stunden schnell erreicht. Von Vorteil sind auch die niedrigen Lohnkosten, die weit unter denen in der EU und auch der Nachbarländer liegen, ebenso wie die niedrigen Steuern und Zölle.

Zum Start eines Unternehmens ist ein entsprechender Standort wichtig. Womit können Sie deutsche Unternehmen in den ITP locken?

Der von einem deutschen Management geführte ITP bietet eine deutschen Standards entsprechende und sichere Infrastruktur inklusive schnellem Glasfaserinternet sowie genügend Bürogebäude und Montagehallen, die zur direkten Übernahme bereitstehen, aber auch ausreichend Platz für Neubauten. Eine Firmengründung bzw. die Schaffung einer lokalen Niederlassung gestaltet sich einfach und unbürokratisch.   

Konkret, welche Mieter hätten Sie gern?

Wir freuen uns über Unternehmen in der Produktion ebenso wie Anbieter innovativer Dienstleistungen. Grundsätzlich sieht das Konzept des Parks drei Hauptsektoren vor: Informations- und Kommunikationstechnologie, Technologie-orientierte Firmen, der Bereich Kreativwirtschaft und die Lebensmittelwirtschaft in einem Sonderteil des Parks. Der ITP bleibt aber stets offen für andere interessante Bereiche. 

Im Bereich Business Process Outsourcing, vor allem auch in Hinblick auf den ICT Sektor, sehen wir zum Beispiel ausgezeichnete Chancen für deutsche Unternehmer das vorhandene Potenzial des Kosovos voll auszuschöpfen und weiterzuentwickeln. Zur Unterstützung der Unternehmen und zur Schaffung weiterer Synergieeffekte zum Nutzen aller Mieter verfolgen wir aktiv und sektorenübergreifend die Bereiche Training und berufliche Bildung sowie Forschung und Entwicklung. Wir freuen uns sehr über Bewerbungen aus all diesen Sektoren, da wir hier ein großes Potenzial für Investoren sehen. 

Und wie kann ein deutsches KMU zum Mieter werden?

Ganz einfach und unkompliziert. Auf unserer Webseite kann über den Reiter „apply now“ das benötigte kurze Formular ausgefüllt und abgeschickt werden. Unser Team wird das Unternehmen dann kontaktieren. In der Regel besuchen interessierte Mieter unseren Park im Vorhinein, um ein passendes Gebäude oder eine passende Baufläche zu finden. Unser Team steht bei solchen Besuchen aber auch gerne per Videokonferenz beratend zur Seite und stellt alle benötigten Informationen zur Verfügung. Dies nicht nur in Hinsicht auf den Park selbst, sondern auch in Sachen „doing business“ im Kosovo. Hier können natürlich auch die Deutsch Kosovarische Wirtschaftsvereinigung und die deutsche Botschaft unterstützen. Anschließend kommt es dann zur Klärung vertraglicher Details.

Den Unternehmen biete ich an: Kontaktieren Sie uns einfach, falls Sie Fragen haben sollten, wir erläutern Ihnen gerne welche Vorteile der Innovations- und Trainingspark Prizren deutschen KMUs bietet. 


Die Kontaktdaten und weitere Informationen zum Innovations- und Trainingspark Prizren stellt der ITP in seinem Internetauftritt zur Verfügung.

Informationen über geschäftliche Rahmenbedingungen für Handel und Investition finden Sie in der Länderinformation Kosovo des EuropaService der Sparkassen-Finanzgruppe.

Kurzprofile kosovarischer Unternehmen, die Partner in Deutschland suchen, entdecken Sie auf unserer Seite Kurzprofile aus dem Kosovo.


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Iris Hemker
Länderinfos, Kooperationsservice


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ITP: Vielfältiger Service

Neben bezugsfertigen Gebäuden und Freiflächen bietet der ITP Prizren weitere hilfreiche Einrichtungen.