Chancen entlang der Seidenstraße

23.06.2014

„In den nächsten 10 bis 15 Jahren werden 90 Prozent der Nachfrage außerhalb der Europäischen Union generiert“, so die Generaldirektion für Handel der EU-Kommission. Aus diesem Grund will die EU europäischen Unternehmen Marktchancen auch außerhalb des Binnenmarktes erschliessen, beispielsweise in Ländern der Seidenstraße wie China, Indien und der Mongolei.  

Gerade hat die EU zum Beispiel mit China über ein Investitionsabkommen in einer dritten Runde verhandelt. Hiermit will sie europäischen Investoren den Marktzugang zu dem Land mit seinen 1354 Millionen Einwohnern erleichtern.

Die chinesische Regierung hat darüber hinaus ein Interesse an einem Freihandelsabkommen unterstrichen. Bislang hat jedoch die EU-Kommission betont, „dass hierüber erst nachgedacht werden kann, wenn die Investitionsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen sind“. Bislang lieferte China gut 15 Prozent seiner Produkte in die EU und bezog aus der EU 11,3 Prozent seiner Importe.

Um insbesondere den Austausch zwischen kleineren und mittleren Unternehmen in  China und der EU zu fördern, wurden von der EU-Kommission neben den vollwertigen Mitgliedern des Enterprise Europe Network (EEN) in den Mitgliedstaaten, Zweigstellen dieses Netzwerks in einer Anzahl von Drittländern eröffnet, unter anderem in China. Dieses europäische Netzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, kleinen und mittleren Unternehmen beim „going internationale“ zu helfen, indem sie ihnen den Zugang zu Märkten erleichtern, helfen internationale Geschäftspartner zu finden und länderspezifische Informationen bereitzustellen. In dem Riesenland China sind diese Netzwerkpartner über 18 Orte verteilt und umfassen insgesamt 27 Institute. Darunter sind sowohl diverse Handelskammern, internationale Geschäftsinkubatoren als auch Technologiezentren.

Neben China sind seit Anfang 2013 auch in Indien als weiteres nicht-europäisches Land Netzwerkpartner des EEN aktiv, damit KMU auch auf diesem Markt Fuß fassen können, so dass sich ihnen weitere Möglichkeiten bieten. Zur Eröffnung der neuen Zentren dort, erklärte der zuständige EU-Vizepräsident, Antonio Tajani: „Die kleinen und mittleren Unternehmen Europas müssen weltweit aktiv sein können, um erfolgreich zu sein. Das Enterprise Europe Network hat eindrucksvoll gezeigt, dass es diesen Unternehmen dabei helfen kann, von neuen Exportchancen, internationalen Partnerschaften und der Bildung grenzübergreifender Cluster zu profitieren.“

Bislang sind es in Indien drei Institute, ein Unternehmerverband, ein Exportverband sowie ein Geschäfts- und Technologiezentrum, die in New Delhi und Delhi verankert sind.

Noch kein Partner des europäischen Netzwerks ist die Mongolei, die zwischen Zentral-, Nord- und Ostasien liegt und nach Kasachstan der flächenmäßig zweitgrößte Binnenstaat der Welt ist. Mittlerweile bestehen aber bereits seit 25 Jahren diplomatische Beziehungen zwischen der EU und der Mongolei, einem Land, das die am viertschnellsten wachsende Volkswirtschaft stellt. Die EU ist derzeit der drittgrößte Handelspartner der Mongolei. Seit diesem Jahr sind für viele mongolische Exportgüter (7200 Produkte) die EU-Einfuhrzölle weggefallen. Bislang investieren deutsche Unternehmen in der Mongolei jedoch vorsichtig, sie belegen Platz 17 mit einem Anteil von 0,5 Prozent der Auslandsdirektinvestitionen seit 1990, so das Auswärtige Amt. Immerhin sichert aber das seit 1. November 2013 gültige Investitionsgesetz inländischen und ausländischen Investoren gleiche Vergünstigungen und Stabilitätsgarantien zu.


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Iris Hemker
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