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Geschäftsbedingungen für Handel und Investition

Dänemark
Der Inselstaat ist äußerst innovativ. Forschungsinstitute und Unternehmen sind eng verzahnt. Das Land ist hyggelig, wirtschaftsfreundlich und nachhaltig.
Kurz und knapp
    • Bis zum Jahr 2027 soll die Elektrizität zu 100 Prozent aus grüner Energie erzeugt werden.
    • Umweltaspekte genießen einen hohen Stellenwert.
    • Das Land zählt zu den reichsten der Welt.
    • Dänemark gehört nicht zur Eurozone.
    • Die nationale Währung ist die Dänische Krone.
    • Im Korruptionswahrnehmungsindex belegt Dänemark Platz 1 (Stand: 02/2025).

Aktuelles und Perspektiven

  • Hafenkapazitäten, Hochspannungskraftwerke und Windparks sollen ausgebaut werden.
  • Dänemark betreibt eine aktive Förder- und Ansiedlungspolitik für Hochtechnologieunternehmen in den Bereichen Biotechnologie, Pharma und Informationstechnologie.
  • Sämtliche Branchen sollen grüner werden.
  • Dänemarks Wirtschaftspolitik gilt als liberal, innovations- und unternehmerfreundlich.

Steckbrief Dänemarks Wirtschaft

  • Der dänische Markt umfasst eine Bevölkerung von 6 Millionen, verteilt auf einer Fläche von fast 43.000 Quadratkilometern, mit einem BIP/Kopf von gut 72.000 US-Dollar (2024).
  • 86 Prozent der Dänen sprechen Englisch und 47 Prozent Deutsch, so die dänische Förderagentur.
  • Deutschland ist das wichtigste Handelsland mit gut 19 Prozent der dänischen Importe und gut 13 Prozent der Exporte im Jahr 2024.
  • Der Bestand an ausländischen Direktinvestitionen in Dänemark betrug im Jahr 2023 gut 125.000 Millionen US-Dollar. Der Anteil Deutschlands hieran beträgt 7 Prozent, was Platz 5 bedeutet.
  • Deutsche Unternehmen schätzen besonders das gute Ausbildungsniveau und die hohe Produktivität.
  • Die Wirtschaftsstruktur ist durch eine Vielzahl an kleinen und mittleren Industrie- und Dienstleistungsunternehmen gekennzeichnet . Dienstleistungen tragen 73 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei und die Industrie 26 Prozent.
  • Es gibt keinen gesetzlichen Mindestlohn, allerdings ist in vielen Branchen in den Tarifverträgen ein Mindestlohn vereinbart.
  • Das Lohnniveau ist führend unter den EU-Ländern.

Bedeutende Branchen

Unternehmensformen

Kapitalgesellschaften:

  • AG: Aktieselskab (A/S): Das Mindestgrundkapital beträgt 400.000 DKR, von denen 25 Prozent eingezahlt werden müssen. Die A/S kann durch eine oder mehrere Personen gegründet werden, die Haftung ist auf die Einlage beschränkt.
  • GmbH: Anspartsselskab (ApS): Das Mindeststammkapital beträgt 20.000 DKR (seit 1. Januar 2025). Die ApS kann durch eine oder mehrere Personen gegründet werden, deren Haftung auf die Einlage beschränkt ist. Die Zahl der Gesellschafter ist nicht begrenzt. Die Gründung kann online erfolgen.

Personengesellschaften:

  • OHG: Interessentskab (I/S): Für die I/S sind zwei oder mehr Personen erforderlich, die persönlich, solidarisch und unbeschränkt haften. Es gibt keine Mindestkapitalvorschriften.
  • KG: Kommanditselskab (K/S): Für die K/S sind zwei oder mehr Personen erforderlich, die Haftung ist je nach Stellung beschränkt auf die Einlage oder unbeschränkt.
  • Einzelunternehmen: Enkeltmandsfirma: Der Gründer/die Gründerin haftet persönlich und unbeschränkt.
  • Repräsentanz: Sie hat nur eingeschränkte Aktivitätsmöglichkeiten wie beispielsweise Marktanalyse. Es besteht kein Mindestkapitalerfordernis.

Registrierung

  • Die Schritte zur Eröffnung eines Unternehmens hat die Investitionsförderagentur Dänemarks in einer Broschüre zusammengefasst.
  • Das dänische System der Unternehmensgründungen ist vergleichsweise liberal und schreibt nur wenige Formalitäten vor. 
  • Einige Informationen zur Registrierung gibt die dänische Gewerbebehörde.
  • Unternehmen werden im zentralen Unternehmensregister (CVR) erfasst. Die Registrierung kann im besten Fall online abgeschlossen werden. Die Gesellschaft ist damit innerhalb weniger Stunden konstituiert. 
  • Das CVR gibt auch Auskunft über dänische Firmen, jedoch vorwiegend in der Landessprache.
  • Ausländische Dienstleister, die nicht in Dänemark niedergelassen sind und nur zeitweise Dienstleistungen in Dänemark ausführen, müssen sich in Dänemark zentral registrieren. Die Registrierung muss vor Aufnahme der Tätigkeit erfolgen. Durch die Registrierung soll gewährleistet werden, dass Dienstleister geltendes dänisches Recht bspw. Arbeitsschutz, Steuern etc. anwenden. Die Anmeldung erfolgt im Register für ausländische Dienstleister.

Steuerliche Aspekte

Körperschaftsteuer

  • Die Körperschaftsteuer-Rate beträgt derzeit 22 Prozent. Eine Gewerbesteuer wie in Deutschland gibt es nicht.
  • Einige Steuerinformationen für Unternehmen auf Englisch bietet die dänische Steuerverwaltung auf ihren Internetseiten.

Mehrwertsteuer

  • Im Gegensatz zu vielen Ländern hat Dänemark einen einheitlichen Mehrwertsteuersatz von 25 Prozent.
  • Unternehmen sind mehrwertsteuerpflichtig, wenn sie einen Umsatz von mehr als 50.000 Dänischen Kronen im Jahr erzielen.

Doppelbesteuerungsabkommen

Immobilieneigentum

Steuervergünstigungen

  • Patente und Know-how können im Jahr der Anschaffung vollständig abgezogen werden. Ferner besteht die Möglichkeit F&E-Aufwendungen abzuziehen. Der Abzugssatz beträgt 108 % im Jahr 2025 und ab dem Jahr 2026 liegt der Satz bei 110 Prozent. 
  • Unternehmen, die Verluste machen, können eine Steuergutschrift für Verluste im Zusammenhang mit F&E-Kosten erhalten. Der Betrag der Steuergutschrift basiert auf einem maximalen Steuerwert von 25 Mio. DKK.  Das bedeutet, dass Unternehmen mit F&E-Aktivitäten eine Zahlung in Höhe des Steuerwerts, d. h. 22 Prozent (5,5 Mio. DKK) der verlustbringenden F&E-Kosten,  erhalten können, so die Förderagentur in der Publikation "Facts about Taxation in Denmark".

Förderungen in Dänemark

  • Wie alle EU-Staaten erhält Dänemark Mittel aus den EU-Strukturfonds, die u.a. zur unternehmensbezogenen Regional- und Arbeitsmarktentwicklung eingesetzt werden. Die Förderungen in der Förderperiode 2021 bis 2027 sollen dazu beitragen, dass die EU grüner, digitaler und widerstandsfähiger wird. 
  • Der dänische Aufbau- und Resilienzplan, mit dem das Land Geld aus der Aufbau- und Reslienzfazilität der EU beantragt hat, erhielt im Jahr 2021 das O.K. Über die Entwicklung und den Einsatz der Aufbaumittel in Dänemark informiert die EU-Kommission.
  • Im Juli 2021 die Fördergebietskarte für Dänemark veröffentlicht, die Anfang August 2022 genehmigt wurde. Der Großteil des Landes besteht aus stärker entwickelten Regionen, nur auf Seeland gibt es Übergangsregionen. Diese Fördergebietskarte ermöglicht Dänemark gezielte staatliche Beihilfen für Unternehmen, um die Förderung der regionalen Entwicklung voranzubringen. Seit 1. Januar 2022 gelten neue Leitlinien für Regionalbeihilfen
  • Ende Mai 2022 hat die EU-Kommission ein Partnerschaftsabkommen mit Dänemark  für die Förderperiode 2021 bis 2027 abgeschlossen, das die Strategie für den landesweiten Einsatz der europäischen Struktur- und Investitionsfonds in Höhe von 808 Millionen Euro beinhaltet. Dies Partnerschaftsabkommen bildet die Basis für die operationellen Programme, in denen die Investitionsprioritäten und konkreten Maßnahmen Dänemarks und seiner Regionen festgelegt sind. 
  • Für die Periode 2021 bis 2027 hat die EU Informationen zur Kohäsionspolitik auf einer Internetseite zusammengefasst, dort können für Dänemark für einzelne Elemente Filter gesetzt werden.
  • Die maximale Förderhöhe für Vorhaben in Dänemark wird je nach Region und Unternehmensgröße durch das EU-Beihilferecht bestimmt und begrenzt die Summe aller geldwerten Förderungen durch Staat, Region und Kommune.
  • Maßnahmen der Wirtschaftsförderung werden auch allein aus nationalen bzw. regionalen Haushaltsmitteln finanziert.
  • Die nationale Wirtschaftsförderung verbindet in Dänemark Mittelstandsförderung, Technologieförderung und Regionalförderung. Besondere Anreize für Auslandsinvestitionen gibt es nicht; dafür können nach dänischem Recht gegründete Unternehmen mit oder ohne ausländischem Kapitalanteil die gleichen Maßnahmen nutzen. Besonders ist der dänische Staat an Innovationen interessiert, entsprechend werden vor allem Forschung und Entwicklung vielfältig gefördert. Insbesondere wenn diese zum Klimaschutz beitragen. Nach Angaben der Förderagentur Invest in Denmarkt werden folgende Branchen stark gefördert: Biotechnologie, Pharmazie, Medizin, Life Science, Umwelt, Energie, IKT, Nahrungsmittel, Agrar und Transport.
  • Der Innovationsfonds Dänemark schafft nach eigenem Bekunden einen Rahmen für Unternehmen und Forschungsinstitutionen, damit diese innovative und praktikable Lösungen entwickeln können. Zum Beispiel neue klimaschonende Lösungen, gesündere Lebensmittel, eine effektivere Gesundheitsversorgung, eine sauberere Umwelt, grüner Transport, Start-up-Reisen - und vieles mehr.
  • Unterstützung für Umwelttechnologieprojekte, die Innovationen fördern und Arbeitsplätze in den Bereichen Klima, Kreislaufwirtschaft und Recycling, Natur und Biodiversität sowie sauberes Wasser und saubere Luft schaffen, bietet das MUDP-Programm. 
  • Beim Export and Investment Fund of Denmark sind mittlerweile drei Fonds zusammengeführt worden (Growth Fund, Danish Green Investment Fonds und EKF). 
  • Die Europäische Union unterstützt Unternehmen in Dänemark mit einer breiten Palette von EU-Programmen, die Darlehen, Bürgschaften, Risikokapital und andere Formen der Eigenkapitalfinanzierung bereitstellen. Diese Finanzinstrumente werden von Finanzintermediären wie Banken, Risikokapitalfonds und anderen Finanzinstituten verwaltet. Ansprechpartner sind lokale Kreditinstitute. 
  • Die Einrichtungen des Enterprise Europe Network arbeiten im Auftrag der EU. Sie beraten vor allem mittelständische Unternehmen über EU-Fragen und grenzüberschreitende Kooperationsmöglichkeiten. Der EuropaService der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe kooperiert mit diesem Netzwerk. Die Kontakte des dänischen Enterprise Europe Network sind in sechs Städten zu finden.

Weiterführende Quellen

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