Litauen: Geschäftsbedingungen für Handel und Investition
Erleichterung bei Steuern machen das Land interessant für Investoren
Aufgrund der Branchenvielfalt gibt es für die deutsche Wirtschaft in Litauen interessante Möglichkeiten vor allem in der Elektrotechnik, Energietechnik, Medizintechnik, im klassischen Maschinenbau und bei hochqualitativen Konsumgütern.
Aktuelles und Perspektiven
- Insgesamt sorgt die litauische Regierung für ein unternehmensfreundliches Wirtschaftsumfeld, entsprechend würden sich fast 100 Prozent der befragten Unternehmen in der AHK-Studie wieder für Litauen als Wirtschaftsstandort entscheiden.
- Als Stärken des Landes sieht gtai das vergleichsweise niedrige Lohnkostenniveau bei relativ hoher Produktivität sowie die sieben Freihandelszonen mit deutlichen Steuervergünstigungen.
- Diverse Großprojekte wie neue Bahnlinien, der Hafenausbau Klaipeda oder der Aufbau neuer Kapazitäten zur Energieerzeugung und der Anschluss an das europäische Stromnetzt bieten vielfältige Chancen für deutsche Unternehmen.
Einen Kurzüberblick über ausgewählte Aspekte der Geschäftsbedingungen in Litauen, insbesondere für mittelständische Unternehmen, bietet diese Länderinformation.
In dem knapp 65.300 Quadratkilometer großen Land, vergleichbar mit der Fläche von Bayern, haben die 2,8 Millionen Bewohner Litauens im Jahr 2022 ein Bruttoinlandsprodukt von fast 67 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Industrie hat einen Anteil von gut 20 Prozent an der BIP-Entstehung. Innerhalb der baltischen Staaten ist dies der höchste Anteil. Von den Exporten gingen in dem Jahr 8 Prozent nach Deutschland, was den 3. Platz bedeutet. Bei den Importen belgte Deutschland mit fast 12 Prozent den 2. Platz.
Das Land hat Grenzen mit Polen, Lettland, Belarus und Russlands Kaliningrader Gebiet.
Die ausländischen Direktinvestitionen von Deutschland in Litauten beliefen sich im Jahr 2021 auf einen Bestand von 1.300 Millionen Euro. Knapp 300 deutsche Tochterunternehmen sind in Litauen ansässig, so die AHK Baltikum. Der Mindestlohn ist im Jahr 2024 auf 5,65 Euro/Stunde angehoben worden.
Die Wirtschaftsstruktur in Litauen ist relativ dezentral, neben der Hauptstadt Vilnius gibt es drei weitere Zentren mit mindestens 100.000 Einwohnern: Kaunas, Klaipeda, Siauliai. Eine regionale Kompetenz-Karte liefert Informationen zu den einzelnen Regionen. Das Land selbst hat sich als Hub für Finanztechnologie und Cybersecurity positioniert. Nach Angaben der OECD rangiert Litauen auf Rang drei bei der Forschungsintensität für Biotechnologie.
In einer AHK-Umfrage haben deutsche Unternehmen positive Noten vergeben für die politische und soziale Stabilität, die Qualifikation, Produktivität und Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmer. Die Qualität der lokalen Zulieferer und der Zugang zu öffentlichen Fördermitteln haben sich im Vergleich zur vorhergehenden Befragung sogar verbessert. 100 Prozent der von der AHK Baltische Staaten befragten Unternehmen würden sich wieder für Litauen entscheiden. Nach Angaben der AHK soll Litauen das am besten ausgebaute Glasfasernetz besitzen.
Für Hermes-Bürgschaften gibt es für Litauen keine OECD-weit gültige Entgeltkategorie. Die Entgeltberechnung erfolgt anhand eines Markttests. Eine Wirtschaftsanalyse und Risikoeinschätzung ist bei Coface zu finden.
Der Euro ist zum 1. Januar 2015 eingeführt worden. Litauen ist damit 19. Mitglied der Eurozone. Dies hat die Attraktivität Litauens für deutsche Unternehmen gesteigert, so die AHK.
Informationen zum litauischen Energiemarkt bietet das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter dem Suchbegriff "Litauen". Strategisches Ziel Litauens ist die Reduzierung von Importen und die Steigerung lokaler Stromerzeugung durch Ausbau erneuerbarer Energien. Bei der Energieeffizienz von Gebäuden besteht noch großer Nachholbedarf. Ebenso im Gesundheitsbereich, insbesondere bei der Versorgung auf dem Land. Den Bedarf an Medizintechnik kann das Land nicht durch eigene Produktion decken, es ist vielmehr auf Importe angewiesen, Deutschland ist dabei eine wichtige Bezugsquelle.
Informationen über Branchen gibt die Innovation Agency Lithuania.
- IKT
- Biowissenschaften
- Lebensmittel
- Möbelindustrie
- Elektronische und optische Industrie
- Industrietechnik
- Maschinenbau
- Kunststoffindustrie
- Logistik
- Bauwirtschaft
- Druck- und Papierindustrie
- Textilindustrie
- Chemieindustrie
- Holzindustrie
Geschäftspartner in Litauen aus ganz unterschiedlichen Branchen können Sie in den Kurzprofilen aus Litauen finden.
- Nach dem Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International liegt Litauen an 34. Stelle (Stand: Januar 2024).
- Zur Lage der Rechtsstaatlichkeit in Litauen hat die EU-Kommission erneut einen Bericht veröffentlicht (Stand: Juli 2023).
- Bei dem Doing-Business-Index 2020 der Weltbank befindet sich das westlichste baltische Land auf Platz 11 (Stand: Oktober 2019), Details hierzu finden Sie in dem Bericht.
- Platz 30 hat Litauen beim World Competitiveness Index inne (Stand: Juni 2024).
- In der Liste der unternehmerfreundlichsten Länder des Wirtschaftsmagazins Forbes belegt Litauen Platz 27 (Stand: Dezember 2018).
- Beim Global Innovation Index ist Litauen auf Platz 34 zu finden (Stand: September 2023).
- Beim Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (Digital Economy and Society Index, DESI), mit dem die Digitalisierungsfortschritte der EU-Mitgliedstaaten verfolgt werden, liegt Litauen auf Platz 14 (Stand: Juli 2022).
Nach dem Investitionsgesetz Nr. VIII-1312 vom 7. Juli 1999 (in der Fassung späterer Änderungen) gelten die Grundsätze der Gleichbehandlung und des gleichen Schutzes von in- und ausländischen Investoren.
Für einige Tätigkeiten gibt es besondere Zugangsvoraussetzungen.
Die erforderlichen Schritte zur Gründung eines Unternehmens in Litauen hat die Förderagentur in einer Übersicht zusammengefasst.
Für EU-Bürger, die länger als drei Monate in einem halben Jahr in der Republik Litauen leben, kann das litauische Migrationsamt eine Bescheinigung ausstellen, die ihnen das Recht bestätigt, sich vorübergehend in der Republik Litauen aufzuhalten.
Montagetätigkeiten, die länger als neun Monate dauern, werden zu einer Betriebsstätte.
Litauen hat ein dichtes und gut entwickeltes Straßennetz. Aber für sämtliche Güterkraftfahrzeuge ist die Benutzung der Straßen A1 bis A18 gebührenpflichtig, die Vignette kann an Tankstellen erworben werden.
Das Baltikum, im Sinne eines homogenen Wirtschaftsraums, existiert so nicht, die drei Länder unterscheiden sich in kultureller und sprachlicher Hinsicht.
Grundlagen sind das Zivilgesetzbuch, das Handelsgesellschaftsgesetz und das Personengesellschaftsgesetz. Die wichtigsten Unternehmensformen sind demnach:
AG: akcine bendrove (AB)
Das Mindestkapital beträgt 25.000 Euro.
Eine Ein-Personen-AG ist möglich, die Zahl der Gesellschafter ist unbeschränkt, ihre Haftung ist beschränkt. Die Gesellschaft ist ins Handelsregister einzutragen.
geschlossene AG (entspricht der deutschen GmbH): uzdaroji akcine bendrove (UAB)
Das Mindeststammkapital beträgt 1.000 Euro. Eine Ein-Personen-GmbH ist möglich, maximal können es 249 natürlich oder juristische Personen sein. Die Haftung der Gesellschafter ist auf ihre Einlage beschränkt. Die Gesellschaft ist ins Handelsregister einzutragen, sie ist die am weitesten verbreitete Gesellschaftsform.
KG: komanditine ukine bendrija (KUB)
Mindestens zwei natürliche oder juristische Personen können eine KUB gründen. Der Komplementär haftet für die Verbindlichkeiten der KUB unbeschränkt, die Kommanditisten haften bis zur Höhe ihrer Einlage. Das Unternehmen ist ins Handelsregister einzutragen.
OHG: tikroji ukine bendrija (TUB)
Sie wird von mindestens zwei natürlichen oder juristischen Personen gegründet. Jeder Gesellschafter haftet für die TUB persönlich, unbeschränkt und gesamtschuldnerisch. Das Unternehmen muss ins Handelsregister eingetragen werden.
Kleingemeinschaft: mazoji bendrija (MB)
Diese Rechtsform gibt es seit 2012. Es existieren keine Vorschriften über ein Mindestkapital. Es gibt maximal zehn Eigentümer, die nicht persönlich haften.
Einzelunternehmen: individuali imone (Il)
Es wird von einer natürlichen Person gegründet, die unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen haftet. Ein Stammkapital ist nicht vorgeschrieben. Das Unternehmen ist im Unternehmensregister anzumelden.
Eine Zweigniederlassung (filialas) und eine Repräsentanz (Juridinio asmens atstovybe) sind keine juristische Person, die Muttergesellschaft ist für deren Tätigkeit verantwortlich.
Die Registrierung erfolgt beim einheitlichen Register juristischer Personen/Handelsregister. Das Register der juristischen Personen registriert Unternehmen, Institutionen und Nichtregierungsorganisationen und sammelt detaillierte Daten über litauische juristische Personen sowie über Zweigstellen und Repräsentanzen ausländischer Unternehmen und Organisationen.
Angesiedelt ist dies beim staatlichen Registerzentrum (State Enterprise Centre of Registers):
State Enterprise Centre of Registers
Lvovo st. 25-101, LT- 09320 Vilnius, LITAUEN
Tel.: +370 5 26 88 262
E-Mail: info@registrucentras.lt, Internet: https://www.registrucentras.lt/jar/index_en.php
Die Handelsregister-Eintragung kann in drei Arbeitstagen abgeschlossen sein, wenn alle erforderlichen Dokumente in Ordnung sind.
Auszüge aus dem Register sind gegen eine Gebühr erhältlich.
Seit 1. Januar 2010 gilt ein Satz von 15 Prozent bei der Körperschaftsteuer.
Mikrounternehmen (max. zehn Mitarbeiter, deren Jahresumsatz bis zu 300.000 Euro beträgt) unterliegen in der ersten Steuerperiode keiner Körperschaftsteuer und danach einer fünfprozentigen Körperschaftsteuer, sofern keine Ausnahmetatbestände greifen, so das litauische Finanzministerium.
Neben dem Normalsteuersatz von 21 Prozent gibt es einen ermäßigten Satz von neun Prozent, der zum Beispiel für Bücher und wiederkehrende Publikationen gilt. Ein Satz von fünf Prozent ist anwendbar auf die Lieferung von Arzneimitteln und medizinischen Hilfsmitteln an Personen, die ein Recht auf vollständige oder teilweise Rückerstattung der Kosten des Erwerbs dieser Güter haben.
Der Schwellenwert für die Anwendung der Kleinunternehmer-Regelung liegt bei 45.000 Euro, diese Unternehmen können sich aber freiwillig registrieren lassen.
Mehr Informationen über die Registrierung als Mehrwertsteuerzahler finden Sie bei der staatlichen Steuerinspektion des Finanzministeriums.
Der Text des derzeit gültigen Doppelbesteuerungsabkommens (DBA) zwischen Deutschland und Litauen ist zu finden beim Bundesfinanzministerium über -> Themen -> Steuern -> Internationales Steuerrecht -> Staatenbezogene Informationen.
Zum 1. Januar 2015 hat Litauen den Euro eingeführt. Litauen ist damit 19. Mitglied der Eurozone.
Die Ein- und Ausfuhr von Devisen ist unbeschränkt möglich, ab einem Wert von 10.000 Euro besteht Deklarationspflicht beim litauischen Zoll.
Nach Angaben des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland liegt in Litauen die Obergrenze für Bargeldzahlungen für natürliche und juristische Personen bei 5.000 Euro.
Auslandsinvestoren haben das Recht, Gebäude und Gelände für Geschäftszwecke sowie Grundstücke für die Errichtung von Gebäuden für Geschäftszwecke zu kaufen oder zu pachten.
Der Kauf einer Immobilie erfordert zwingend die notarielle Form. Ferner sind Immobilienkaufverträge im Grundbuch einzutragen.
Informationen zu den verschiedenen gestaffelten Steuersätzen für Immobilien sind beim litauischen Finanzministerium zu finden .
Das litauische Katasteramt bietet eine öffentliche Suchfunktion.
Über das Land verteilt, gibt es sieben freie Wirtschaftszonen.
Nach Angaben des litauischen Finanzministeriums verfolgt Litauen eine konsequente wachstumsfreundliche Steuerpolitik, die auf die Förderung von produktiven Investitionen und Innovationen zur Unterstützung der regionalen Entwicklung abzielt.
Derzeit sind folgende Körperschaftsteueranreize für Investitionen und Innovationen vorgesehen:
- Für die Förderung des Unternehmertums ermöglicht die Regierung eine einjährige Befreiung von der Körperschaftsteuer für kleine Unternehmensgründungen.
- Zur Förderung von Innovationen gibt es steuerliche Anreize für Unternehmen, die neue Technologien entwickeln und diese im Rahmen ihrer Tätigkeit zur Einkommenserzielung einsetzen. Konkret sind folgende Möglichkeiten denkbar:
- Ein dreifacher Abzug von Kosten für wissenschaftliche Forschung und experimentelle Entwicklung.
- Eine kürzere Abschreibungsdauer für in F&E-verwendete Vermögenswerte (zwei statt drei bis acht Jahre).
- Ein reduzierter Körperschaftsteuersatz von 5 Prozent für die Kommerzialisierung von Erfindungen, die im Rahmen von F&E-Aktivitäten gemacht wurden.
Detaillierte Infos zu steuerlichen Anreizen finden Sie beim Finanzministerium.
In den sieben freien Wirtschaftszonen gelten für wirtschaftliche Tätigkeiten folgende Anreize:
• eine Befreiung von der Körperschaftsteuer in den ersten zehn Jahren und einen Satz von 7,5 Prozent für die folgenden sechs Jahre
• eine Befreiung von der Immobilien- und Dividendensteuer.
Weitere Informationen über die Freien Wirtschaftszonen sind bei der Förderagentur des Landes erhältlich. Dort befindet sich eine Karte, auf der die einzelnen Zonen eingezeichnet sind und angeklickt werden können.
Die Europäische Union hat eine Aufbau- und Resilienzfazilität mit einem Volumen von 672,5 Milliarden Euro aufgelegt, davon 312,5 Milliarden Euro an Zuschüssen. Hierdurch möchte sie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Wirtschaft und Gesellschaft abfedern.
Der litauische Aufbau- und Resilienzplan, mit dem das Land 2,2 Milliarden Euro an Zuschüssen aus der Aufbau- und Resilienzfazilität bekommen möchte, ist Anfang Juli 2021 von der EU-Kommission positiv bewertet worden. Mitte August 2021 flossen erste Gelder. Über die Entwicklung und den Einsatz der Aufbaumittel in Litauen informiert die EU-Kommission.
Litauen erhält ferner, wie alle EU-Staaten, Mittel aus den EU-Strukturfonds, die u.a. zur unternehmensbezogenen Regional- und Arbeitsmarktentwicklung eingesetzt werden. Für die Förderperiode 2021 bis 2027 ist die neue Fördergebietskarte für Litauen im Juli 2021 veröffentlicht worden. Fast das gesamte Land zählt zu den weniger entwickelten Regionen, nur das Gebiet um die Hauptstadt zählt zu den stärker entwickelten Regionen. Diese Fördergebietskarte ermöglicht Litauen gezielte staatliche Beihilfen für Unternehmen, um die Förderung der regionalen Entwicklung voranzubringen. Seit dem 1. Januar 2022 gelten neue Leitlinien für Regionalbeihilfen.
Die EU-Kommission hat im April 2022 ein Partnerschaftsabkommen mit Litauen für die Förderperiode 2021 bis 2027 abgeschlossen, das die Strategie für den landesweiten Einsatz der europäischen Struktur- und Investitionsfonds in Höhe von 6,4 Milliarden Euro beinhaltet. Dieses Partnerschaftsabkommens ist die Basis für die operationellen Programme, in denen die Investitionsprioritäten und konkreten Maßnahmen Litauens und seiner Regionen festgelegt sind.
Die EU hat Informationen zur Kohäsionspolitik für die Periode 2021 bis 2027 auf einer Internetseite zusammengefasst, dort können für Litauen für einzelne Elemente Filter gesetzt werden.
Neben EU-Geldern finanziert Litauen Maßnahmen der Wirtschaftsförderung auch allein aus nationalen bzw. regionalen Haushaltsmitteln.
Die maximale Förderhöhe für Litauen wird je nach Region und Unternehmensgröße durch das EU-Beihilferecht bestimmt und begrenzt die Summe aller geldwerten Förderungen durch Staat, Region und Kommune. Solche Höchstförderquoten sind nicht gleichzusetzen mit der tatsächlichen Förderung, die aus einzelnen oder kombinierten Maßnahmen erwächst. Für den Unternehmer gilt daher:
- Wie hoch die tatsächliche Förderung ist, wird durch angebotene Programme definiert;
- Anträge auf Förderung sind an litauische Stellen (wie nachfolgend angegeben) zu stellen.
Schwerpunkte der natonalen Förderung sind zum einen die Steigerung der Energieunabhängigkeit durch die Steigerung der erneuerbaren Energien sowie durch Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz. Ein weiterer Fokus richtet sich auf Innovationen.
- Mittelstandsförderung/finanzierung
Die Einrichtung INVEGA hat zur Aufgabe, kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern. Sie bietet beispielsweise vergünstigte Finanzierungskonditionen und Kreditgarantien.
Die Umweltagentur APVA ist zuständig für die Ausschreibung von Projekten (auch solchen, die aus EU-Mitteln gefördert werden) im Bereich Umwelt sowie für die Förderung von Umweltprojekten.
Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds werden für verschiedene Projekte im Bereich „Schulung und Weiterbildung von Mitarbeitern“ ausgereicht. Die Koordination der Anträge liegt bei der ESFA.
European Social Fund Agency
M.Katkaus g. 44, LT-09217 Vilnius, LITAUEN
Tel.: +370 5 264 93 40
E-Mail: info@esf.lt, Internet: https://www.esf.lt/
Die EFTA und Norwegen haben Finanzierungsmechanismen aufgelegt - aktuell geltend von 2014 bis 2021 - die Zuschüsse in einer Gesamthöhe von 2,8 Milliarden EUR, verteilt auf 15 Länder, ausgeben. Ziel der Zuschüsse ist die Anpassung der Wirtschaft und des institutionellen Gefüges an EU-Niveau. Thematisch stehen im Vordergrund stehen Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit und die gesellschaftliche Entwicklung, z. B. in Fragen der Gleichberechtigung. Für Litauen werden im o. g. Zeitraum 117,6 Millionen EUR zur Verfügung gestellt.
Die Europäische Union unterstützt Unternehmen in Litauen mit verschiedenen EU-Programmen, die Darlehen, Bürgschaften, Risikokapital und andere Formen der Eigenkapitalfinanzierung bereitstellen. Diese Finanzinstrumente werden von Finanzintermediären wie Banken, Risikokapitalfonds und anderen Finanzinstituten verwaltet. Ansprechpartner sind lokale Kreditinstitute.
Die Einrichtungen des Enterprise Europe Network arbeiten im Auftrag der EU. Sie beraten vor allem mittelständische Unternehmen über EU-Fragen und grenzüberschreitende Kooperationsmöglichkeiten. Der EuropaService der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe kooperiert mit diesem Netzwerk. Die Partner des litauischen Enterprise Europe Network sind in fünf Städten zu finden.
- Regionalentwicklung
In Litauen gibt es derzeit sieben Sonderwirtschaftszonen. Unternehmen, die in litauischen Sonderwirtschaftszonen investieren, sind für zehn Jahre von der Körperschaftsteuer befreit. Über weitere sechs Jahre ist nur die Hälfte des regulären Satzes zu zahlen, derzeit wären dies 7,5 Prozent. Ferner fällt in diesen Zonen keine Immobiliensteuer an, auch gibt es keine Steuer auf Dividenden, die an ausländische Anteilseigner ausgeschüttet werden. Informationen zu den einzelnen Sonderwirtschaftszonen befinden sich auf einer Karte zum Anklicken bei der Förderagentur des Landes.
Eine regionale Kompetenz-Karte liefert Informationen zu den einzelnen Regionen.
Invest Lithuania ist die Investitionsförderungsagentur des Landes. Sie ist eine zentrale Anlaufstelle, die ausländische Unternehmen in Litauen kostenlos informiert, vernetzt und unterstützt. Die Zentrale ist in Vilnius ansässig. Darüber hinaus gibt es gut zehn regionale Büros.
Invest Lithuania
Upes str. 23-1, 3rd floor, 08128 Vilnius, LITAUEN
Tel.: +370 5 262 74 38
E-Mail: info@investlithuania.com; Internet: https://investlithuania.com/
Im April 2022 wurde die Innovationsagentur Litauen auf der Grundlage von Enterprise Lithuania und der litauischen Agentur für Unternehmensförderung gegründet und konsolidierte die von der Agentur für Wissenschaft, Innovation und Technologie wahrgenommenen Aufgaben zur Förderung innovativer Aktivitäten. Das Team der Innovationsagentur Litauen hat sich zum Ziel gesetzt, für ausländische Unternehmen eine Anlaufstelle zu sein, um mit den richtigen Partnern in Litauen in Kontakt zu treten.
Innovation Agency
Juozo Balčikonio st. 3, LT-08247, Vilnius, Lithuania
Customer service: +370 5 206 20 02
E-Mail: konsultacijos@inovacijuagentura.lt, Internet: https://inovacijuagentura.lt
Verband der litauischen Handels-, Industrie- und Handwerkskammern
Association of Lithuanian Chambers of Commerce, Industry and Crafts (ALCCIC)
Vasingtono a. 1-63a; LT-01108 VILNIUS, LITAUEN
Tel.: +370 5 261 21 02
E-Mail: info@chambers.lt, Internet: https://chambers.lt
Deutsch-Baltische Handelskammer
Vilniaus g. 28-201
01402 Vilnius, LITAUEN
Tel.: +370 5 213 11 22
Fax: +370 5 213 10 13
E-Mail: info@ahk-balt.org, Internet: https://www.ahk-balt.org/
Botschaft der Republik Litauen
Charitéstr. 9, 10117 Berlin
Tel.: 030 890681-0
E-Mail: info-botschaft@mfa.lt, Internet: https://de.mfa.lt/
- Germany Trade and Invest (gtai) stellt eine Vielzahl von Informationen über Litauen zur Verfügung.
- Einen Leitfaden für Exporte nach Litauen erstellt das Außenwirtschaftszentrum Bayern in Zusammenarbeit mit der Außenwirtschaft Österreich.
- Branchenprofile finden Sie auf der Website der Investitionsförderagentur.
- Öffentliche Ausschreibungen aus Litauen, die aufgrund ihres Umfangs europaweit publiziert werden, finden Sie bei TED (Tenders Electronic Daily).
- Um Geschäftspartner in Litauen zu finden, bietet Ihnen der EuropaService verschiedene Möglichkeiten an, die auf unseren Webseiten im Bereich Kooperationsservice vorgestellt werden. Anonymisierte Kurzprofile litauischer Unternehmen, die auf der Suche nach Geschäftspartnern in Deutschland sind, haben wir für Sie auf einer Seite zusammengestellt. Eine Auswahl internationaler Kooperationsbörsen/Unternehmerreisen finden Sie im Bereich Unternehmertreffen und um sein eigenes Profil im Ausland zu veröffentlichen, gibt es die aktive Geschäftspartnersuche. Einzelheiten sind in unserem Leitfaden erläutert. Die Abläufe sind in einer Grafik übersichtlich dargestellt. Bei Fragen helfen wir gern weiter europaservice@dsgv.de, Tel.: 0 30 20225-5798
Ihre Sparkasse ist Ihr Ansprechpartner auch für alle Fragen rund um die Begleitung internationaler Geschäftsvorhaben für Litauen. Sie greift für ein breites Informations- und Leistungsangebot auf eigene Kenntnisse, auf Verbundpartner wie den EuropaService, auf ein Netzwerk internationaler Partnerbanken und weitere Spezialisten der Sparkassen-Finanzgruppe zurück. Diese Partner bilden das internationale Netzwerk der Sparkassen-Finanzgruppe.
Hilfestellung, Beratung, Vor-Ort-Begleitung und die passenden Finanzprodukte für Vorhaben in Litauen erhalten Sie aus einer Hand über Ihren Firmenkunden- oder Auslandsfachberater.
Falls Sie noch kein Kunde einer Sparkasse sind und Ihnen Ansprechpartner für Litauen fehlen, wenden Sie sich einfach an den EuropaService. Wir helfen Ihnen gern weiter. Ihre Sparkasse vor Ort können Sie auch mit Hilfe der folgenden Internetadresse finden https://www.sparkasse.de/service/filialsuche.html.
© Diese Ausarbeitung oder Teile aus ihr dürfen ohne Erlaubnis des EuropaService der Sparkassen-Finanzgruppe nicht reproduziert werden. Zitate sind mit Nennung der Quelle gestattet. Die Weitergabe durch Institute der Sparkassen-Finanzgruppe an deren Kunden ist frei.
Diese Angaben haben wir mit größtmöglicher Sorgfalt aus vielen Quellen zusammen gestellt. Wegen der sich ständig weiter ändernden Rahmenbedingungen können wir jedoch für Vollständigkeit und Inhalt der Informationen keine Gewähr übernehmen. Komplette Bearbeitung: Stand Februar 2024. Einige Entwicklungen werden laufend eingearbeitet, ohne dass das Erstellungsdatum geändert wird. Die neueste pdf-Version des Länderinfo kann daher am besten jeweils aktuell von der Internetseite (https://europaservice.dsgv.de/laenderinfos/irland-luxemburg/litauen.html) generiert werden.
Gut geeignet für KMU
Das größte baltische Land erhofft sich von der Euro-Einführung eine steigende Handels- und Investitionstätigkeit und hat insbesondere für KMU ein attraktives Investitionsumfeld kreiert, so Justinas Pagirys, Leiter der Abteilung Investitionsförderung in der Agentur Invest Lithuania.