Portugal: Geschäftsbedingungen für Handel und Investition

Natürliche Ressourcen erleichtern Energiewende - Stabilität wichtiges Merkmal

Mehr als die Hälfte der Energieproduktion stammt aus erneuerbaren Quellen und wird weiter ausgebaut. Investitionen sind auch in die Produktion von grünem Wasserstoff geplant. EU-Gelder ermöglichen die Realisierung vieler Vorhaben. Aufgrund der begrenzten Größe des Landes ist die Wirtschaft stark international ausgerichtet. Portugal gilt als stabiles, sicheres EU-Land.

Aktuelles und Perspektiven

Portugal-Reformen-Wirtschaft-Nachholbedarf
  • Im Rahmen des Wiederaufbauplans bis 2030 setzt die sozialistische Regierung auf Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur, um unter anderem eine bessere Anbindung an europäische Länder zu erreichen.
  • Darüber hinaus sollen Lücken im Gesundheitswesen geschlossen und die Digitalisierung beschleunigt werden.
  • Auch sollen Forschung und Entwicklung besser mit der Wirtschaft verknüpft werden, um kommerzielle Anwendungen zu fördern.
  • Ferner gibt es ein Internationalisierungsprogramm, um den Nachteil des begrenzten Binnenmarktes auszugleichen und die Abhängigkeit von der Entwicklung einzelner Länder zu reduzieren.
  • Ausländische Investoren loben vor allem die Qualität der Mitarbeiter bei konkurrenzfähigen Löhnen.

Einen Kurzüberblick über ausgewählte Aspekte der Geschäftsbedingungen in Portugal, insbesondere für mittelständische Unternehmen, bietet diese Länderinformation.

Portugal-Afrika-Export-Qualifikation

Deutschland war im Jahr 2022 mit einem Anteil von knapp 11 Prozent drittwichtigstes Zielland von portugiesischen Exporten. Bei den Lieferländern belegt Deutschland Platz 2, mit einem Anteil von 11 Prozent. Deutschland hatte darüber hinaus im Jahr 2021 einen Anteil von 3,6 Prozent an dem Bestand ausländischer Direktinvestitionen, was Platz 5 bedeutet. Etwa 550 deutsche Unternehmen haben in Portugal investiert.

Der gesetzliche Mindestlohn beträgt für das Jahr 2024 pro Stunde 4,85 Euro.

Für Hermes-Bürgschaften gibt es für Portugal keine OECD-weit gültige Entgeltkategorie. Die Entgeltberechnung erfolgt anhand eines Markttests. 

Als Zahlungsmittel werden sowohl die Banküberweisung durch das SWIFT-System, als auch der Scheck und der Wechsel eingesetzt. Mehr Informationen hierzu und zur Risikoeinschätzung bietet Coface.

Portugal hat 10,3 Millionen Einwohner, die sich auf einer Fläche von gut 92.000 Quadratkilometern verteilen. Zum Staatsgebiet Portugals gehören auch die im Atlantik gelegenen Inselgruppen Azoren und Madeira. Im Jahr 2022 wurde ein BIP von fast 240 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Unternehmenslandschaft ist von kleinen und mittleren Betrieben geprägt.

Zu den wichtigsten Wirtschaftssektoren gehören die Korkindustrie sowie die chemische und Metall verarbeitende Industrie. Bedeutend sind ferner die Bekleidungs-, Leder-, Zellstoff- und Papierindustrie.

Geschäftspartner in Portugal können Sie aus unterschiedlichen Branchen in den Kurzprofilen portugiesischer Unternehmen finden.

Die Stärken des Landes sieht Germany Trade & Invest in einer motivierten Arbeitnehmerschaft und einer entschlossenen Umsetzung des Reformprogramms. Möglichkeiten bestehen aufgrund der Brückenfunktion zu einzelnen afrikanischen Wachstumsmärkten und dem Wachstumspotenzial bei erneuerbaren Energien. Bis 2030 soll die Fotovoltaik von 2 Gigawatt im Jahr 2020 auf 9 Gigawatt gesteigert werden. Verschiedene Zielmarktanalysen über energieeffiziente Lösungen und erneuerbare Energien gibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz heraus. Der kleine Binnenmarkt stellt dagegen eine Schwäche Portugals dar.

Exportpotenzial sieht die Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer für deutsche Unternehmen durch die - abgesehen von Corona - dynamische Entwicklung im Tourismus, sowohl als Zulieferer als auch für Investoren. Chancen ergeben sich beispielsweise für fachspezifische IT-Anbieter, Anbieter im Bereich Kur- und Gesundheitsmanagement sowie Anbieter von Sportkursen oder für Bau- und Möbelunternehmen. Nach der Tourismusstrategie 2027, die im März 2017 verabschiedet wurde, will man insbesondere die Saisonabhängigkeit senken und verstärkt auf Kongress- und Städtetourismus setzen.

Zur Unterstützung von Gründern hat die Regierung "Startup Portugal" installiert. Insbesondere die digitale Industrie wird als Chance für das rohstoffarme Portugal gesehen. Das Land will sich zunehmend als Standort für Start-ups und Hightech-Firmen positionieren. Jährlich findet in Lissabon ein internationaler Web-Summit statt.

Portugal-Investition-Gewerbe

Ausländisches Kapital darf aufgrund europarechtlicher Vorschriften keinen Beschränkungen unterworfen werden. Nur Projekte, die die öffentliche Sicherheit oder Gesundheit betreffen, müssen von der Förderagentur überprüft und genehmigt werden.

EU-Staatsangehörige können dementsprechend unter den gleichen Bedingunen wie Portugiesen eine Tätigkeit aufnehmen.

In der Regel besteht das Prinzip der Gewerbefreiheit, so das Außenwirtschaftszentrum Bayern. Es gibt jedoch Besonderheiten in einigen Wirtschaftszweigen, darunter fallen beispielsweise Buchhalter, Elektriker, Köche und Physiotherapueten.  Informationen hierüber gibt der Arbeitsmarktservice.

Zu beachten ist, dass der portugiesische Markt unabhängig von Spanien gesehen werden sollte. Zwischen beiden Ländern gibt es sprachliche Differenzen, Mentalitätsunterschiede und historische Animositäten.

Wenn ein Aufenthalt von mehr als drei Monaten geplant ist, muss eine Meldung bei der jeweiligen Gemeinde oder dem Servicedienst für Ausländer und Staatsgrenzen erfolgen.

Um Unternehmen die Arbeit zu erleichtern, wurde der einheitliche Ansprechpartner ePortugal installiert. Dieser bietet Dienstleistungen, Informationen und Unterstützung für Unternehmer, Investoren und Arbeitnehmer in der Europäischen Union.

Portugal-Unternehmen-Recht

Die Wahl der Unternehmensform hängt von den Absichten und Zielen ab, die der Investor verfolgt. Darüber hinaus kann der Grad der Unabhängigkeit von der Muttergesellschaft im Heimatland entscheidend sein. 

Es wird zwischen Kapital- und Personengesellschaften unterschieden.

Kapitalgesellschaften:

GmbH: Sociedade por Quotas (Lda.): Die Höhe des Stammkapitals kann frei gewählt werden. Das Mindestkapital pro Gesellschafter beträgt 1 Euro, es sind mindestens zwei Gesellschafter erforderlich, so die Förderagentur. Die Gesellschaftsform der GmbH kommt am häufigsten vor und eignet sich besonders für kleine und mittlere Unternehmen.

AG: Sociedade Anonima (S.A): Das Mindestkapital beträgt 50.000 EUR, es sind mindestens fünf Anteilseigner erforderlich. Die Einlagen können in Geld oder Sachwerten erfolgen.

Personengesellschaften:

KG: Sociedade em Comandita

Es gibt zwei Arten von Gesellschaftern, den Komplementär, der persönlich haftet, und den Kommanditisten, der mit seiner Einlage haftet. Es gibt kein Mindestkapital.


OHG: Sociedade em Nome Colectivo
Die Gesellschafter haften unbeschränkt und persönlich für die Schulden der Gesellschaft. Es gibt kein Mindestkapital.

Einzelunternehmen:

Der Unternehmer haftet für mögliche Schulden des Unternehmens unbegrenzt, auch mit seinem Privatvermögen. Es gibt kein vorgeschriebenes Mindeskapital.

 

Die Repräsentanz (Representative Office) hat keine Rechtspersönlichkeit.

Eine kurze Übersicht über verschiedene Unternehmensformen finden Sie bei der Förderagentur aicep auf Englisch.

Portugal-Register-Unternehmen

Unternehmen müssen sich beim instituto dos registos e do notariado (dort: Handelsregister - registo comercial) registrieren lassen.

Die Verwaltungsbehörden für das Handelsregister sind im Internet zu finden. 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Unternehmen registrieren zu lassen. Die Schritte zur Registrierung eines Unternehmens bei den verschiedenen Arten sowie die Dauer und Kosten, die damit verbunden sind, werden bei der Förderagentur aicep auf Englisch erläutert.

Das Unternehmensportal ist ein Zusammenschluss verschiedener Organisationen wie Iapmei und AICEP, um Unternehmen einige Behördengänge online zu ermöglichen. 

Portugal-Unternehmen-Steuer

Taxa De Corporação  = Corporate Income Tax (IRC)

Der Regelsteuersatz beträgt derzeit 21 Prozent. Kommunen und der Staat können aber hierauf noch eine Sondersteuer erheben. Insgesamt ist die Steuer jedoch auf maximal 31,5 Prozent begrenzt.

Die mögliche Sondersteuer durch Kommunen darf maximal 1,5 Prozent auf den steuerpflichtigen Gewinn betragen. Die staatliche Extrasteuer ist je nach Höhe des zu versteuernden Gewinns gestaffelt: Bei Unternehmen, die einen zu versteuernden Gewinn von mehr als 1.500.000 bis 7.500.000 Euro erreichen, kann eine Sonderabgabe in Höhe von 3 Prozent erhoben werden; bei einem zu versteuernden Gewinn von mehr als 7.500.000 und bis zu 35 Millionen Euro beträgt die Sonderabgabe 5 Prozent. Bei einem Gewinn von mehr als 35 Millionen Euro beträgt der Aufschlag 9 Prozent.

Kleine und mittlere Unternehmen, mit einem Umsatz von weniger als 50 Millionen Euro, bezahlen für die ersten 25.000 Euro zu versteuernden Gewinn einen ermäßigten Satz von 17 Prozent. Darüber hinaus gilt der Normalsteuersatz von 21 Prozent

Für Unternehmen mit Sitz in der Autonomen Region Madeira, die hauptsächlich einer gewerblichen, industriellen oder landwirtschaftlichen Tätigkeit nachgehen, sowie für nicht ansässige Unternehmen mit einer Betriebsstätte in dieser Region beträgt der Satz 14,7 Prozent und für KMU gilt für die ersten 25.000 Euro des zu versteuernden Einkommens ein Satz von 11,9 Prozent. Darüber hinaus gibt es einen regionalen Zuschlag von 2,1 Prozent auf einen Umsatz zwischen 1.500.000 und 7.500.000 Euro, einen Zuschlag von 3,5 Prozent auf einen Umsatz von mehr als 7.500.000 und kleiner als 35 Millionen Euro und einen Zuschlag von 6,3 Prozent auf einen Umsatz ab 35 Millionen Euro. In der steuerbegünstigten Freihandelszone von Madeira gibt es bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen einen Satz von 5 Prozent. 

Für Unternehmen mit Sitz in der Autonomen Region Azoren gilt ein genereller Körperschaftsteuersatz von 14,7 Prozent und für KMU für die ersten 25.000 Euro steuerpflichtiges Einkommen ein Satz von 11,9 Prozent. Für ein steuerpflichtiges Einkommen von mehr als 1.500.000 Euro und weniger als 7.500.000 Euro gibt es einen regionalen Zuschlag von 2,4 Prozent. Für ein steuerpflichtiges Einkommen von mehr als 7.500.000 und weniger als 35 Millionen Euro existiert ein regionaler Zuschlag von 4 Prozent und für mehr als 35 Millionen Euro ein Satz von 7,2 Prozent.

Weitere Details zur Körperschaftsteuer in Portugal und den Autonomen Regionen stellt die Förderagentur Aicep zur Verfügung.

Portugal-Geschäft-Mehrwertsteuer

Der Regelsteuersatz beträgt 23 Prozent

Für einige Nahrungsmittel gilt der Satz von 13 Prozent, der reduzierte Satz von 6 Prozent gilt z.B. für landwirtschaftliche Produkte.

Anders sieht es in den Überseegebieten aus. 

Für die Azoren gelten die Sätze 16 Prozent, 9 Prozent und 4 Prozent.

Für Madeira gelten die Sätze: 22, 12 und 5 Prozent.

Details zur Mehrwertsteuer in Portugal bietet die Förderagentur AICEP.

Portugal-Geschäft-Grenze

Der Text des derzeitigen DBA zwischen Deutschland und Portugal ist zu finden beim Bundesfinanzministerium über -> Themen -> Steuern -> Internationales Steuerrecht -> Staatenbezogene Informationen.

Portugal-Euro

Ein Transfer von 10.000 Euro oder mehr in ausländischen Zahlungsmitteln, Gold, Reiseschecks, Zahlungsanweisungen aus oder nach Portugal ist nach EU-Regeln zu deklarieren.

Seit dem 3. Juni 2021 gelten innerhalb der EU neue Regeln für die Bargeldkontrolle.

Portugal-Erwerb-Immobilie

Für EU-Unternehmen und EU-Bürger bestehen keine rechtlichen Beschränkungen, außer in ausgewählten Sektoren (z.B. öffentliche Sicherheit). Bereits mit Abschluss des notariell zu beurkundenden Kaufvertrages erlangt der Käufer das Eigentum an einem Grundstück. Der Grundbucheintrag ist Voraussetzung für die Drittwirkung des Eigentumerwerbs. 

Informationen zum Immobilienmarkt, speziell zu Industriezonen, bietet die Förderagentur des Landes.

Um die Suche nach einem passenden Platz für ein Unternehmen zu erleichtern, bietet die Agentur aicep eine elektronische Suchfunktion an.

Ferner hat die Agentur einen Leitfaden für Investitionen in Immobilien erstellt.

Portugal-Unternehmen-Vergünstigungen

Informationen zu Steuererleichterungen in portugiesischer Sprache finden Sie auf dem offiziellen Incentive-Portal. Beispielsweise gibt es dort Steuererleichterungen für Forschung und Entwicklung

Generell gelten auf Madeira und den Azoren für verschiedene Steuern verringerte Steuersätze. Für Unternehmen, die auf Madeira in der Freihandelszone agieren, kann beispielsweise ein Körperschaftsteuersatz von 5 Prozent gelten, wenn sie entsprechende Voraussetzungen erfüllen.

Informationen zu Steuervergünstigungen auf Englisch bietet die Förderagentur auf den Seiten zur Körperschaftsteuer.

Zum Beispiel gibt es steuerliche Vergünstigungen für Forschung und Entwicklung gemäß dem Programm SIFIDE II: Danach ist eine Körperschaftssteuergutschrift in Höhe von 32,5 % der qualifizierten F&E-Ausgaben im betreffenden Jahr verfügbar und kann acht Jahre lang vorgetragen werden. Eine zusätzliche Steuergutschrift ist möglich, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. 

Auch existiert beispielsweise eine Vergünstigung für Investitionen nach dem Programm RFAI: Für Investitionen in langfristige materielle und immaterielle Vermögenswerte kann die Körperschaftsteuer um  10 bis 25 Prozent reduziert werden. Mit den Investitionen müssen zwingend auch Arbeitsplätze geschaffen werden.

Für Start-ups können im ersten Jahr und den folgenden zwei Jahren besondere Vergünstigungen gewährt werden. 

Besondere Vergünstigungen sind auch für Einkommen, die aus Patenten stammen, vorgesehen: Konkret sind bis zu 50 Prozent der Einkünfte aus der Lizenzierung von Patenten, Geschmacksmustern und gewerblichen Modellen sowie Urheberrechten an Computerprogrammen steuerfrei.

Die Europäische Kommission hat Anfang Dezember 2020 festgestellt, dass die Umsetzung der Beihilferegelung für die Freizone Madeira (Regime III) in Portugal nicht im Einklang mit den Beihilfeentscheidungen der Kommission von 2007 und 2013 steht. Ziel der genehmigten Maßnahme war es, durch Steueranreize zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region in äußerster Randlage Madeiras beizutragen. Aus diesem Grund machten die Kommissionsentscheidungen die Gewährung von Steuererleichterungen davon abhängig, dass sie nur Unternehmen zugute kommen, die Arbeitsplätze auf Madeira schaffen, und dass die Steuererleichterungen sich auf Aktivitäten beziehen, die tatsächlich und materiell auf Madeira ausgeführt wurden.

Portugal-Unternehmen-Förderung

Die Aufbau- und Resilienzfazilität, das Herzstück des Aufbauplans NextGenerationEU der Europäischen Union, soll die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Wirtschaft und Gesellschaft u.a. in Portugal abfedern. Diese Fazilität hat ein Volumen von 672,5 Milliarden Euro, wovon 312,5 Milliarden als Zuschüsse vergeben werden.

Portugal kalkuliert in seinem Resilienzplan mit 16,644 Milliarden Euro, davon 13,944 Milliarden Euro als Zuschüsse.

Der portugiesische Aufbau- und Resilienzplan ist im Juni 2021 von der EU-Kommission befürwortet worden. Anschließend hat der Europäische Rat im Juli 2021 sein positives Votum abgeben, so dass Gelder ausgezahlt werden können. Über die Entwicklung und den Einsatz der Aufbaumittel in Portugal informiert die EU-Kommission.

Die Fördergebietskarte für Portugal ist im Juli 2021 veröffentlicht worden. Fast das gesamte Land besteht aus weniger entwickelten Regionen, lediglich die Algarve zählt zu den Übergangsregionen und die Region Lissabon zu den stärker entwickelten Regionen. Diese Fördergebietskarte ermöglicht Portugal gezielte staatliche Beihilfen für Unternehmen, um die Förderung der regionalen Entwicklung voranzubringen. Im Februar 2022 hat die EU-Kommission diese Karte der Regionalförderung genehmigt. Seit 1. Januar 2022 gelten neue Leitlinien für Regionalbeihilfen.

Mitte Juli 2022 hat die EU-Kommission das Partnerschaftsabkommen mit Portugal für die Förderperiode 2021 bis 2027 in Höhe von 23 Milliarden Euro abgeschlossen, das die Strategie für den landesweiten Einsatz der europäischen Struktur- und Investitionsfonds beinhaltet. Dieses Partnerschaftsabkommens ist die Basis für operationelle Programme, in denen die Investitionsprioritäten und konkreten Maßnahmen Portugals und seiner Regionen festgelegt sind.

Die EU hat Informationen zur Kohäsionspolitik für die Periode 2021 bis 2027 auf einer Internetseite zusammengefasst, dort können für Portugal für einzelne Elemente Filter gesetzt werden.

Zur Mittelstandsförderung kann Portugal zudem Unterstützungen aus EU-Programmen einsetzen. Daneben werden Maßnahmen der Wirtschaftsförderung auch allein aus nationalen bzw. regionalen Haushaltsmitteln finanziert.

Die maximale Förderhöhe für Vorhaben in Portugal wird je nach Region und Unternehmensgröße durch das EU-Beihilferecht bestimmt und begrenzt die Summe aller geldwerten Förderungen durch Staat, Region und Kommune. Solche Höchstförderquoten sind nicht gleichzusetzen mit der tatsächlichen Förderung, die aus einzelnen oder kombinierten Maßnahmen erwächst. Für den Unternehmer gilt daher:

- Wie hoch die tatsächliche Förderung ist, wird durch angebotene Programme definiert;
- Anträge auf Förderung sind an portugiesische Stellen (wie nachfolgend angegeben) zu stellen.

- Mittelstandsförderung

Die staatliche Agentur für Mittelstandsförderung ist IAPMEI, Agência para a Competitividade e Inovação (Agentur für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation). Sie bietet Klein- und Mittelunternehmen sämtlicher Sektoren, mit Ausnahme des Agrar- und Touristikbereichs, eine breite Palette von Beratungsleistungen.

Instituto de Apoio as Pequenas e Médias Empresas e ao Investimento (IAPMEI)
Estrada do Paco do Lumiar, Campus do Lumiar-Edifício A, 1649-038 Lisboa, PORTUGAL
Tel.: +351 213 83 60 00
Fax: +351 213 83 62 83
Kostenlose Inlandshotline: 808 201 201
E-Mail: info@iapmei.pt, Internet: https://www.iapmei.pt

Interessierte KMU wenden sich zur Beratung an IAPMEI (v. a. Portugiesisch) oder direkt an die nachfolgend angegebenen Anlaufstellen für die einzelnen Fördermaßnahmen.

Zur Unterstützung technologischer Start-ups hat die Regierung die Initiative Start-UP Portugal gestartet. 

Eine Übersicht auf Englisch über Anreize und Förderungen gibt es bei der Förderagentur aicep Portugal Global. Hier finden sich beispielsweise Anreize für Investitionen in neue Produkte oder Produktionsmethoden, Anreize für Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Förderungen zur Einstellung von Arbeitslosen oder jungen Menschen, die auf der Suche nach ihrem ersten Arbeitsplatz sind. 

 

Die Tourismusförderung wird von einer gesonderten Institution betreut, sie umfasst z.B. Kulturerbe, Wellness, Naturtourismus, kleine Tourismusvorhaben, etc. Informationen und Anträge über die Agentur:

Turismo de Portugal, I.P
Rua Ivone Silva, Lote 6, 1050-124 Lisboa, PORTUGAL
Tel. : +351 211 140 200
E-Mail: info@turismodeportugal.pt,
Internet: http://www.turismodeportugal.pt

 

Am 3. November 2020 ist die Banco Português de Fomento gegründet worden, eine Institution, die aus der Fusion von PMEInvestimentos und IFD (Institucional Financeira de Desenvolvimento, SA) in SPGM (Sociedade de Investimento, SA) hervorgeht. Die Banco Português de Fomento ist die Förderbank Portugals und wurde mit dem Ziel der „Finanzierung der Zukunft“ geboren. 

 

Die EFTA und Norwegen haben Finanzierungsmechanismen aufgelegt, die Zuschüsse in einer Gesamthöhe von 2,8 Milliarden EUR, verteilt auf 15 Länder, ausgeben. Ziel der Zuschüsse ist die Anpassung der Wirtschaft und des institutionellen Gefüges an EU-Niveau. Thematisch im Vordergrund stehen Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit und die gesellschaftliche Entwicklung, z. B. in Fragen der Gleichberechtigung. 

 

Die Europäische Union unterstützt Unternehmen in Portugal mit einer breiten Palette von EU-Programmen, die Darlehen, Bürgschaften, Risikokapital und andere Formen der Eigenkapitalfinanzierung bereitstellen. Diese Finanzinstrumente werden von Finanzintermediären wie Banken, Risikokapitalfonds und anderen Finanzinstituten verwaltet. Ansprechpartner sind lokale Kreditinstitute. 

Die Einrichtungen des Enterprise Europe Network arbeiten im Auftrag der EU. Sie beraten vor allem mittelständische Unternehmen über EU-Fragen und grenzüberschreitende Kooperationsmöglichkeiten. Der EuropaService der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe kooperiert mit diesem Netzwerk. Die Partner des portugiesischen Enterprise Europe Network sind in acht Städten zu finden.

 

Informationen speziell zur Finanzierung von Projekten im Bereich erneuerbare Energie in Portugal bietet das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

- Azoren

Unternehmen können auf den Azoren von zusätzlichen Förderungen profitieren. Details und Ansprechpartner auf den Seiten der Investitionsagentur für die Azoren

AICEP Portugal Global
Business Development Agency
Av. 5 de Outubro, 101
1050-051 Lisboa, PORTUGAL
Tel. +351 217 909 500
E-Mail: aicep@portugalglobal.pt
Internet: https://www.portugalglobal.pt/en/

AICEP ist im staatlichen Auftrag als „one-stop-shop“-Agentur für die Ansiedlung ausländischer Investoren zuständig. Deutsche Investoren mit Beratungsbedarf wenden sich an die Niederlassung von AICEP in der Botschaft in Berlin (siehe Kapitel "Informationen in Deutschland").

In Portugal betreut AICEP Investitionsprojekte ab 25 Mio. EUR. Kleinere Vorhaben betreuen die Regionalbüros der Mittelstandsagentur IAPMEI:

Instituto de Apoio às Pequenas e Médias Empresas e à Inovacao (IAPMEI)
Estrada do Paco do Lumiar, Campus do Lumiar - Edifício A, 1649-038 Lisboa, PORTUGAL
Tel.: +351 213 83 60 00
Fax: +351 213 83 62 83
Kostenlose Inlandshotline: 808 201 201
E-Mail: info@iapmei.pt, Internet: https://www.iapmei.pt/

Portugiesische Handels- und Industriekammer
Rua das Portas de St. Antao 89, 1169-022 Lisboa, PORTUGAL
Tel.: +351 213 22 40 50
Fax: +351 213 22 40 51
E-Mail: geral@ccip.pt 
Internet: https://www.ccip.pt/pt/ 

Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer (DPIHK)
Avenida da Liberdade, 38-2, 1269-039 Lisboa, PORTUGAL
Tel.: +351 213 211 200,
Fax: +351 213 467 150
E-Mail: infolisboa@ccila-portugal.com
Internet: https://www.ccila-portugal.com/ 

Zweigstelle Porto
Av. Sidónio Pais 379, 4100-468 Porto, PORTUGAL
Tel.: +351 22 606 15 60
Fax: +351 22 600 37 89
E-Mail: infoporto@ccila-portugal.com

Botschaft der Portugiesischen Republik
Zimmerstraße 56, 10117 Berlin
Tel.: 030 59006350-0
Fax: 030 59006360-0
E-Mail: berlim@mne.pt, Internet: https://berlim.embaixadaportugal.mne.gov.pt/de/

Deutsche Vertretung der Investitionsförderstelle:
Handels- und Wirtschaftsabteilung der Botschaft
AICEP Portugal Global
Tel.: 030 2541060
E-Mail: aicep.berlin@portugalglobal.pt

  • Für den Start ins Auslandsgeschäft bietet der Export Guide sämtliche Informationen und Hilfestellungen der deutschen Außenwirtschaftsförderung.
  • Germany Trade and Invest (gtai) stellt eine Vielzahl von Informationen über Portugal zur Verfügung.
  • Einen Leitfaden für Exporte nach Portugal erstellt das Außenwirtschaftszentrums Bayern in Zusammenarbeit mit der Außenwirtschaft Österreich.
  • Für einige Branchen hat die Investitionsagentur gesonderte Publikationen erstellt.
  • Öffentliche Ausschreibungen aus Portugal, die aufgrund ihres Umfangs europaweit publiziert werden, finden Sie bei TED (Tenders Electronic Daily). Die nationale Ausschreibungsdatenbank wird auch in englischer Sprache angeboten.
  • Um Geschäftspartner in Portugal zu finden, bietet Ihnen der EuropaService verschiedene Möglichkeiten an, die auf unseren Webseiten im Bereich Kooperationsservice vorgestellt werden. Geschäftspartner in Portugal können Sie in anonymisierten Kurzprofilen portugisischer Unternehmen entdecken, die auf der Suche nach Geschäftspartnern in Deutschland sind. Eine Auswahl internationaler Kooperationsbörsen/Unternehmerreisen finden Siet sich im Bereich Unternehmertreffen und um sein eigenes Profil im Ausland zu veröffentlichen, gibt es die aktive Geschäftspartnersuche. Einzelheiten sind in unserem Leitfaden erläutert. Die Abläufe sind in einer Grafik übersichtlich dargestellt. Bei Fragen helfen wir gern weiter europaservice@dsgv.de, Tel.: 0 30 20225-5798.

Ihre Sparkasse ist Ihr Ansprechpartner auch für alle Fragen rund um die Begleitung internationaler Geschäftsvorhaben in Portugal. Sie greift für ein breites Informations- und Leistungsangebot auf eigene Kenntnisse, auf Verbundpartner wie den EuropaService, auf ein Netzwerk internationaler Partnerbanken und weitere Spezialisten der Sparkassen-Finanzgruppe zurück. Diese Partner bilden das internationale Netzwerk der Sparkassen-Finanzgruppe.

Hilfestellung, Beratung, Vor-Ort-Begleitung und die passenden Finanzprodukte für Ihr Vorhaben erhalten Sie aus einer Hand über Ihren Firmenkunden- oder Auslandsfachberater.

Falls Sie noch kein Kunde einer Sparkasse sind und Ihnen Ansprechpartner für Portugal fehlen, dann wenden Sie sich einfach an den EuropaService. Wir helfen Ihnen gerne weiter. Ihre Sparkasse vor Ort können Sie auch mit Hilfe der folgenden Internetadresse finden https://www.sparkasse.de/service/filialsuche.html.

© Diese Ausarbeitung oder Teile aus ihr dürfen ohne Erlaubnis des EuropaService der Sparkassen-Finanzgruppe nicht reproduziert werden. Zitate sind mit Nennung der Quelle gestattet. Die Weitergabe durch Institute der Sparkassen-Finanzgruppe an deren Kunden ist frei.

Diese Angaben haben wir mit größtmöglicher Sorgfalt aus vielen Quellen zusammen gestellt. Wegen der sich ständig weiter ändernden Rahmenbedingungen können wir jedoch für Vollständigkeit und Inhalt der Informationen keine Gewähr übernehmen. Komplette Bearbeitung: Stand Juni 2023. Wichtige Entwicklungen werden laufend eingearbeitet, ohne dass das Erstellungsdatum geändert wird. Die neueste pdf-Version des Länderinfo kann daher am besten jeweils aktuell von der Internetseite (https://europaservice.dsgv.de/laenderinfos/malta-russland/portugal.html) generiert werden.

Iris Hemker
Länderinfos, Kooperationsservice


030 20225 5796


030 20225 5799

Portugal

Gute Voraussetzungen

Sonne, Wind, Wellen zur Erzeugung erneuerbarer Energien sowie innovative Talente sind vorhanden.

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