Niederlande: Einfach grenzenlos

03.03.2016

Anziehende Wirtschaft bietet deutschen KMU viele Chancen – EEN-Partner des EuropaService helfen Kontakte zu knüpfen.

„Verbinden“ – Dies hat sich die niederländische Regierung für ihre EU-Ratspräsidentschaft als Leitwort auf die Fahnen geschrieben. Denn dies bilde eine Grundlage für die europäische Zusammenarbeit. Ein Beispiel für europäische Zusammenarbeit ist das Enterprise Europe Network (EEN), mit dem der EuropaService assoziiert ist. In den Niederlanden ist das EEN mit 2 Konsortien vertreten. In ihnen unterstützen etwa 40 Berater kleine und mittlere Unternehmen dabei, die Chancen, die Europa bietet, zu nutzen. Indem sie zum Beispiel deutsche und niederländische Unternehmen zusammenbringen durch Beratung, Unternehmertreffen oder die Geschäftspartnersuche mit Hilfe der geschützten Datenbank POD.

Durch die jetzige niederländische EU-Ratspräsidentschaft finden große europäische Veranstaltungen im Land statt wie die eHealth Week in Amsterdam Anfang Juni. Bei ihr geht es unter anderem um Innovation und Anwendung im Gesundheitswesen. „Als Partner des EEN können wir uns mit eigenen Veranstaltungen wie Kooperationsbörsen oder Unternehmerreisen dranhängen. Dies bringt dem niederländischen Unternehmertum mehr Aufmerksamkeit und hat somit einen Mehrwert für unsere EEN-Aktivitäten“, freut sich Matthijs Plijnaar vom EEN Nord-Niederlande.

Wie schnell sich deutsche und niederländische Unternehmen bei solchen Veranstaltungen finden können, davon weiß Annemarie Destree, Beraterin beim EEN-Niederlande, zu berichten. So trafen sich das auf hochwertige Frucht-Essige spezialisierte deutsche Unternehmen Fruchtwerker GmbH und das niederländische Unternehmen Honest Food Trading BV erstmals im vergangenen November auf der Tour d’Europe in Rotterdam. Eine Veranstaltung, die vom niederländischen und belgischen EEN organisiert wurde. Und schon im Januar bestätigten die Unternehmen ihre Zusammenarbeit. „Durch das Zusammenkommen ist Fruchtwerker jetzt erstmals auf dem niederländischen Markt aktiv. Das Unternehmen hatte zwar bereits 1000 Kunden in Deutschland, aber zuvor noch keinen einzigen in den Niederlanden.“

Bereits am 18. März besteht wieder eine Möglichkeit des Zusammentreffens. Das niederländische EEN organisiert die kostenlose Veranstaltung "Grenzeloos 2016". Dort können sich Unternehmen aus Deutschland und den Niederlanden treffen, die im grenzüberschreitenden Geschäftsleben neue Kontakte knüpfen möchten. Dies lohnt sich für deutsche KMU gerade jetzt, denn derzeit nimmt die niederländische Wirtschaft wieder Fahrt auf. Das niederländische Wirtschaftsforschungsinstitut CPB prognostiziert für dieses Jahr ein Wachstum von 2,1 Prozent. „Das Wachstum wird breit getragen: Der private Konsum steigt, die Unternehmen investieren mehr und der Export wächst weiter.“ – So das Institut. Da sämtliche Branchen hiervon profitieren, ergeben sich auch für deutsche Unternehmen vielfältige Chancen sich im Nachbarland zu engagieren.

Die drei Nord-Niederländischen Provinzen setzen dabei besonders auf die Bereiche Agrar, Wasser und Gesundheit und regen insbesondere Innovationen auf diesem Gebiet an. „Aber auch im Energie-Bereich gibt es für deutsche Unternehmen in den nördlichen Niederlanden vielfältige Möglichkeiten“, erklärt EEN-Berater Plijnaar.

Michelle Lemmers vom EEN-Niederlande findet es dagegen schwierig einzelne Sektoren hinsichtlich der Chancen für deutsche Unternehmen in den Niederlanden zu nennen. So hatte ihr Konsortium zum Start der Tour de France in Utrecht im vergangenen Jahr eine Kooperationsbörse im Bereich Sport-Technologie organisiert. Dabei stellten sie fest, dass dies viele Sektoren betrifft. Neben IKT, Stichwort Zeitmessung, spielen auch die Nahrung und viele weitere Bereiche mit herein. „Wichtig ist, dass ein Produkt technologisch innovativ und einzig ist“, erläutert Lemmers.

Um die Innovationsfähigkeit der Unternehmen zu unterstützen, bietet die Kamer van Koophandel (niederländische Handelskammr), die Teil des EEN Niederlande ist, einen Innovationscheck an, so Lemmers weiter. Hiervon können auch deutsche Unternehmen profitieren, wenn sie im Nachbarland investieren. Niedergelassene Unternehmen können dann auch zahlreiche Förderungen und Vergünstigungen bekommen. Gerade für KMU in den 9 Topsektoren (Agro-Food, Gartenbau und Ausgangsmaterial, High-Tech, Energie, Logistik, Kreativindustrie, Life-Sciences, Chemie und Wasser) gibt es beispielsweise die MIT-Förderung.  


Der EuropaService kooperiert mit dem EEN. Sparkassen können dadurch ihre Firmenkunden bei der Geschäftspartnersuche unterstützen und sie über geschäftliche Rahmenbedingungen in den Niederlanden informieren. https://europaservice.dsgv.de/

Finden und gefunden werden. Michelle Lemmers berichtet über ihre Erfahrungen mit der EEN-Datenbank.

Im Norden der Niederlande gibt es den neuen Netzwerkpartner Nord-Niederlande.


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Iris Hemker
Länderinfos, Kooperationsservice


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